Paroles de vignerons - Vinparleur - Winzer talk

„Z“ der Domaine de l’Arjolle - Ein einzigartiger Zinfandel aus Frankreich

Als ich die Spitzenweine probierte, die wir zu Anfang des Jahres rein bekommen haben, musste ich bei einer Flasche gleich zwei Mal hinsehen, bevor ich glaubte, was ich sah. Was ? Ein Zinfandel aus Frankreich ? Unmöglich !

Doch möglich. Der Z de l’Arjolle 2011 (91 Punkte von 100) kommt aus dem Languedoc in Südfrankreich. Er ist das „Ziehkind“ des Winzers Louis-Marie Teisserenc, den man auch als „das bärtige Wunder des Languedocs“ bezeichnet. Seine Domaine de l’Arjolle besitzt einen Hektar Zinfandel, der vor 17 Jahren gepflanzt wurde und heute schon sein volles Reifepotential entwickelt.

Meine Verkostungsnotizen sagen: „Üppiges Bouquet aus schwarzen Johannisbeeren, in Cognac eingelegte Vanilleschoten und Zedernholz. Die intensiven Aromen entfalten sich eins nach dem anderen mit Rauch, dunklen Kirschen, Datteln, Mokka und saftigen schwarzen Früchten.

Die Idee, Zinfandel zu pflanzen, kam Louis-Marie Teisserenc bei einem Besuch im Napa Valley, wo ihm die emblematische Rebsorte Kaliforniens zum ersten Mal begegnete. Erstaunt über deren Kapazität seine frische Säure auch in sonnengebeutelten Regionen zu erhalten, kam ihm die Idee, dass diese Rebe sich auch im warmen Languedoc wohlfühlen könnte.
Zurück zuhause, musste er allerdings ein starkes Durchsetzungsvermögen zeigen, um von den zuständigen Behörden eine Zustimmung zu seinem Projekt zu bekommen. Sechs Jahre Anfragen und Argumentation waren schließlich notwendig, um letzten Endes die Erlaubnis zu bekommen, den nach wie vor einzigen Hektar Zinfandel in Frankreich anzupflanzen. Da die Rebsorte in keinerlei Klassifikation hineinpasst, muss der aus ihren Trauben gemachte Wein als „Vin de France“ bezeichnet werden.

Der Wein schmeckt absolut herrlich am Gaumen, und ich bin sehr glücklich darüber, dass VINTAGES einige Flaschen von diesem in den USA meist ausverkauften Wein ergattern konnte. Im Ganzen halte ich diesen französischen Zinfandel für weitaus besser, als die meisten kalifornischen „Zins“, denn er schmeckt weniger nach eingekochtem, überreifem Obst und Portwein. Er ist einfach nur elegant!

Artikel von Gordon Stimmell
The Star


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