- Yves Gras du Domaine Santa Duc
Das Öffnen einer Flasche Vacqueyras kündigt immer einen besonderen Moment des Genusses und ein schmackhaftes Diner an, denn auf eine gewisse Art und Weise verkörpert die AOC Vacqueyras etwas Edles, Wertvolles und Historisches. Obwohl „erst“ vor 25 Jahren zum Cru des Rhône-Tals aufgestiegen, blickt der Wein in Vacqueyras auf eine sehr lange Vergangenheit zurück und ist eng mit der Geschichte der grossen Weine und Terroirs Frankreichs verbunden.
Zur Begleitung dieses Weines hatte ich gegrillte Entenbrust vorgesehen, verfeinert von einem Feigen-Duo, die einen gegrillt, die anderen in Balsamico-Essig geschmort. Was für ein Fest! An einem heißen Sommerabend relativ kühl in der Karaffe serviert (etwa 14°C), zeigte sich das Bouquet von Anfang an recht explosiv und charmant: Pflaumen, Wallnüsse, Feigen und Zimt. Und am Gaumen? Weich und rund, wie es sich für die Rebsorten gehört (80% GRENACHE und 20% SYRAH), vollmundig und konzentriert wie vom Jahrgang vorgeschrieben, unterlegt von angenehm kühlender Säure, die auf das sandig-steinige, vom kalten Mistral-Wind gebeutelte Terroir zurück zu führen ist.
Ein ursprünglich wilder, heute schon etwas gezähmter Wein, dessen Lagerpotential man nicht unterschätzen, und das sein Bouquet über die nächsten 4 bis 6 Jahre zunehmend um Würze, Kakao und Trockenfrüchte bereichern wird.
FLEISCHLICHE BEILAGE: Außer gegrillter Entenbrust mit Feigen wird der Wein sich ohne Zweifel für in Teriyaki-Sauce mariniertes Rindfleisch begeistern, aber auch an einem einfachen Kalbsbraten mit Senf-Kräuter-Kruste seinen Spass haben.
PFLANZLICHE BEILAGE: Sie sollten nach intensiven, konzentrierten Speisen Ausschau halten, um diesen Wein zu begleiten. Eine Tarte Tatin aus konfitierten Tomaten, einen Risotto mit Steinpilzen und Hokaido-Kürbiss oder Tagliatelle mit Austernpilzen und Pesto.