Während die Qualität der Weine homogen war, bleiben sie allerdings unvorhersehbar was ihren Stil angeht. Man weiss einfach nie, ausser nach einer detaillierten Studie der Winzer und Importeure, ob man eine neuweltliche Fruchtbombe bekommt, oder eine würziges Bouket wilder Kräuter, das eine wesentlich feinere Palette von Fruchtaromen unterstreicht.
Mich persönlich versetzen diese Weine mit dem Geruch wilder Kräuter in die steinige, karge Landschaft des Languedoc. Sie haben einen wirklichen Bezug zu ihrer Herkunft/zum Boden/ zu ihrem Ursprung und können sowohl von hohem Trinkgenuss, als von hohem Wert sein.
Fast alle Weine aus dem Languedoc sind Cuvées, hergestellt aus traditionellen Trauben wie Carignan und Cinsault und „Neuankömmlingen“ wie Syrah, Grenache und Mourvèdre. In den letzten 10 bis 20 Jahren sind viele der alten Carignanreben rausgerissen und von „modernen“ Rebsorten ersetzt worden. Im Nachhinein gesehen war dies vielleicht ein Fehler. Viele der von uns bevorzugten Weine hatten einen hohen Anteil an Carignan, und es scheint heute deutlich, dass bei guter Bewirtschaftung und niedrigen Erträgen die Carignantrauben einen Wein unterschiedlich und köstlich machen können.
Obwohl Weine aus dem Languedoc regelmässig als Geheimtips gehandelt werden, höre ich weder von vielen Leuten, die sie trinken, noch finde ich sie auf den meisten Weinlisten. Ich würde mich freuen von Ihren Erfahrungen mit Languedocweinen zu hören.
Ein Schlückchen Languedoc
aus The POUR: Dining & Wine in the New York Times. Von Eric Asimov, September 2009