Ich muss zugeben, dass ich seit einigen Jahren ein grosser Liebhaber von Weinen aus Süd-West Frankreich bin. Angefangen hat alles mit der Entdeckung einiger ungeheuer GROSSEN Malbec Weine aus Cahors, einiger kosmischer Jurançon sec und ein paar charaktervollen aber feinen Madiran. Allesamt komplexe, saftige und atypische Weine, die oft eine erstaunliche Alterungskapazität zeigen, aber auch eine wunderbare „Trinkigkeit“ in jungen Jahren. Eben einfach großartige Weine. Seitdem denke ich oft, im Wein und im Geschmack gibt’s Frankreich und es gibt den Süd-Westen.
- Cèdre Héritage Gros Manseng
Vor einigen Tagen stolperte ich über eine Flasche von Pascal Verhaeghe des Château du Cèdre, die ich noch nie probiert habe: Le Cèdre Héritage 2010, ein süßer Côtes de Gascogne, hergestellt zu 100% aus der Rebsorte Gros Manseng. Und, schmeckt der Wein ebenso kurios, wie das Etikett verspricht? Das kann man so sagen, denn die dunkel glitzernde, strohgelbe Farbe verspricht einen reifen und kraftvollen Wein. Die Nase ist ebenfalls sehr intensiv, aber weit davon entfernt überladen zu sein: Ein paar Trockenblumen und Heu, Wallnuss, Vanille und Honig. Vielversprechend! Am Gaumen zeigt der Wein leichte Süße und moderate, angenehme Säure. Frische Äpfel und Birnen herrschen vor, lassen den (jetzt frischen) Blüten und dem Honig aber genügend Platz. Ein angenehm zu trinkender Wein, den man ohne Zögern zum Aperitif öffnen kann, oder zu einer Birnen-Tarte und Crêpes mit karamellisierten Äpfeln und gerösteten Nüssen servieren sollte.
Sehen Sie, leicht, unkompliziert und schmackhaft... auch das gibt’s im Süd-Westen!